Den Spitznamen Food Dictator bekam ich auf einem Business Trip nach Detroit von meinem Chef-Chef - nennen wir ihn Midi - verpasst. Eigentlich bin ich nur jemand, bei dem gutes Essen und Kochen einen hohen Stellenwert einnimmt.

Die Geschichte dahinter ist schnell erzählt. Ich arbeite als Projekt Leiter am Infotainment System für die Ford Motor Company, die bekanntermaßen in Detroit sitzt. Deswegen deswegen haben wir in der Nähe auch ein Büro, in dem ein Teil meiner Kollegen sitzt. Ich bin also regelmäßig dort und hab mir im Laufe der Jahre eine Liste guter Restaurants zusammengestellt - schließlich darf es auch gut schmecken, wenn man jeden Tag essen geht.

Als Midi mit einer kleinen Gruppe von Kollegen zum ersten Mal mit in den USA war, kam der Food Dictator in mir zum Vorschein. Schließlich musste ich mich gegen Vorschläge wie "McDonald's ist in den USA viel besser, lass uns da hin gehen!" zur Wehr setzen.

Im Laufe der Jahre hat sich eine gewisse Routine eingeschlichen von der ich (ganz Informatiker) nur ungern abweiche. Das erste Ritual habe ich von Rüdiger meinem Chef abgeschaut und so ist das erste und/oder letzte Essen ist fast immer "Spicy Chicken Fried Rice" bei Oishi's. Rüdiger war schon so oft da, dass die Eigentümer ihn schon kennen und die Bedienung ihn auch nach Monaten noch euphorisch begrüßt und allen ein Eis als Nachtisch spendiert. Böse Zungen behaupten Rüdiger hätte den Laden alleine vom Bankrott bewahrt.

Das zweite und/oder vorletzte Essen ist der meiner Meinung nach weltbeste Burger im Steak House J. Alexander's. Als ich damals am zweiten Tag darauf bestanden hatte, dass wir unbedingt dahin gehen müssen, hat mich Midi noch schief angeschaut. Als wir am vorletzten Abend wieder da waren, hatte er sich statt eines Nachtischs lieber noch ein zweiters Dry Aged New York Strip bestellt - irgendwas muss also dran sein.

Die folgende Liste enthält ein paar Empfehlungen des Food Dictators.